Die SmartIT bleibt inhabergeführt und unabhängig
In diversen Branchen findet seit Jahren eine Konsolidierung statt – auch in der IT. Einerseits werden IT-KMU durch finanzkräftige Firmen mit Konzernstrukturen aufgekauft, andererseits sind IT-KMU oftmals wegen der fehlenden Nachfolgelösung zu einem Verkauf gezwungen. Mit der SmartIT haben wir andere Pläne.
Als Daniel Rentsch und ich im Juni 1999 die SmartIT mitgründeten, dachten wir tatsächlich an sehr viele Dinge – aber sicher nicht an die Nachfolgeplanung unserer eben erst gegründeten Firma. Über die Jahre reifte unsere Überzeugung, die Firma irgendwann intern weiterzugeben. Die starke Konsolidierung in unserem Umfeld in den letzten Jahren verstärkte diese Ansicht. Uns war stets bewusst, dass wir uns nicht erst zwei Tage vor der Pensionierung Gedanken über die Nachfolgeregelung machen können, sondern zehn bis 15 Jahre vorher.
Option 1: Die SmartIT als Familienbetrieb?
Naheliegend wäre, dass Daniel Rentsch und ich als verbliebene Gründungspartner die SmartIT an unsere Kinder übergeben. Wir kamen schnell zum Schluss, dass das für uns und unsere Familien nicht in Frage kommt. Wir sind überzeugt, dass wir unserer Folgegeneration keinen Gefallen tun, wenn wir uns nicht von unserem Lebenswerk lösen können und den Druck, die Erwartungen und nicht zuletzt die bereits getroffene Berufswahl auf unseren Nachwuchs abwälzen. Option 1 schied also schnell aus.
Option 2: Verkauf an eine finanzkräftige Grossfirma?
Man muss kein Hellseher sein, um zu sehen: Auch diese Option ist für Daniel Rentsch und mich nicht mit unserem Mindset vereinbar. Obwohl finanziell sicherlich interessant, hätten wir unsere Werte und unsere DNA damit verraten. Wir wollen ein KMU für KMU sein – ein Partner auf Augenhöhe. Option 2 schied ebenfalls aus.
Option 3: Ein Ablöseprozess über 15 Jahre?
Daniel Rentsch und ich wollen die Firma den eigenen Mitarbeitenden übergeben, damit die SmartIT auch über die nächsten 20 Jahre inhabergeführt und unabhängig bleibt. Da eine Firmenübernahme von heute auf morgen bei einem gewissen Firmenwert aber ein Ding der Unmöglichkeit ist, gaben Daniel Rentsch und ich uns von Beginn weg 15 Jahre Zeit und planten entsprechend langfristig. Vor rund fünf Jahren stieg mit Patrick Buser der erste Partner ein und wurde drittes Geschäftsleitungsmitglied. Es freut mich riesig, dass jetzt vier weitere Partner hinzustossen und die Besitzverhältnisse der SmartIT viel breiter abgestützt sind. Daniel Rentsch und ich sind überzeugt, dass inhabergeführte Unternehmen nachhaltiger und mit einem grösseren Verantwortungsbewusstsein wirtschaften – deshalb wurde es für uns klar Option 3.
Loslassen gehört auf jede VR-Agenda
In einem KMU sind die Wege kurz, man hilft einander und zieht im Optimalfall am gleichen Strick. Jedoch ist man oftmals als Geschäftsleitungsmitglied gleichzeitig Verwaltungsrat und muss aufpassen, genügend Zeit in die langfristige Führung des Unternehmens zu investieren und sich nicht zu stark im Operativen zu verlieren. Ich bin überzeugt, dass die Nachfolgeregelung als Thema schon sehr früh auf die Agenda jedes Verwaltungsrats gehört, weil sie als kurzfristige Aktion in 1-2 Jahren schlicht nicht umsetzbar ist.
Loslassen ist enorm schwer – gerade dann, wenn es ein selbstgegründetes Unternehmen ist. Mein Learning ist, sich früh genug mit der Nachfolgeplanung zu befassen. So hätte meines Erachtens die eine oder andere Firmenübernahme in unserer Branche verhindert werden können.
In diesem Sinne sind Daniel Rentsch und ich stolz, sagen zu können: Die SmartIT steht nicht zum Verkauf, kein Konzern wird die SmartIT übernehmen. Hingegen freuen wir uns, die Firma nach und nach in die Hände zu legen, welche seit vielen Jahren ebenfalls mit Herzblut unseren Erfolg als IT-Dienstleister mitgestalten.